đŸ€– KI & Automatisierung: Wer ersetzt hier eigentlich wen?

30. Mai 2025

5 Min. Lesezeit

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Foto: ChatGPT 4o

Neulich saß ich mit zwei Parteikollegen auf der Kreismitgliederversammlung und das Thema war – wie könnte es anders sein – KĂŒnstliche Intelligenz.
Wir waren uns schnell einig: KI wird ArbeitsplÀtze ersetzen.
Aber wann, wo und wie schnell? Das sah jeder ein bisschen anders.

Ich persönlich glaube nicht, dass wir bald eine radikale UmwÀlzung erleben.
Denn auch wenn ich tÀglich mit KI arbeite, sehe ich sehr deutlich:
KI denkt oft zu komplex – oder zu einfach.
Sie kann den Arbeitsalltag beschleunigen, neue AnsĂ€tze vorschlagen, kreative Impulse geben – aber sie kann keine komplette SaaS-Anwendung entwickeln. Nicht sinnvoll. Nicht alleine.

Eine Taschenrechner-App? Klar.
Eine komplette Plattform mit Rollenrechten, Payment und UX-Konzept?
Eher nein.


📚 KI als Werkzeug – nicht als Ersatz

Die Idee, dass KI bald BĂŒcher schreibt, Synchronsprecher ersetzt oder ganze Kunstwerke erschafft, klingt futuristisch. Aber seien wir ehrlich:
Es fĂŒhlt sich nicht echt an.
KI kann im Style von schreiben, malen, sprechen. Aber sie erlebt nichts. Sie kennt keine Emotion. Sie hat keine Meinung.
Was bleibt, ist oft: generischer Output ohne Seele.

Wie ich das weiß?
Ich habe selbst mit KI (k)ein ganzes Buch schreiben lassen.
Und obwohl es erstaunlich gut funktioniert, ist der Input entscheidend.
Ohne menschliche FĂŒhrung kommt da nur inhaltsarmer Fließtext heraus.


đŸ› ïž Automatisierung lohnt sich – besonders bei Routinejobs

Ganz anders sieht das in anderen Bereichen aus.
Buchhaltung, Reporting, Datenabgleich – hier ist der Alltag geprĂ€gt von wiederholbaren Mustern.
Und genau das ist das Spielfeld fĂŒr Automatisierung.

Tools wie n8n oder AI-Agents erledigen:

  • automatische Rechnungskategorisierung

  • Versand von E-Mail-Erinnerungen

  • Content-Sortierung fĂŒr Social-Media-Kampagnen

...und das völlig zuverlÀssig.
Das spart nicht nur Zeit, sondern minimiert auch menschliche Fehler.

FĂŒr diese Bereiche braucht es ĂŒbrigens nicht mal „echte KI“.
Ein paar Workflows, ein paar Variablen – fertig.


🚧 Das Problem mit den Halluzinationen

Doch gerade in komplexeren Aufgabenfeldern wird klar:
KI hat ein Problem mit Wahrheit.

Ein Video mit dem Titel „Warum KI immer dĂŒmmer wird“ bringt es gut auf den Punkt:
Die neuesten Reasoning-Modelle wie GPT-o3 sind zwar schlauer – aber halluzinieren hĂ€ufiger.

Beispiel:
Ich lasse mir von der KI eine Packliste fĂŒr eine Zugreise erstellen.
Die Antwort: „Bitte leere deine Wasserflasche fĂŒr die Flughafenkontrolle.“

Moment mal.

Das ist kein Denkfehler. Das ist eine Halluzination – also eine plausible LĂŒge, die aus einer Fehlannahme entsteht.
In diesem Fall hat die KI „Reise“ mit „Flugreise“ gleichgesetzt. Und da beginnt das Problem.

Gerade in Branchen wie Medizin oder Softwareentwicklung kann sowas ernsthaft gefÀhrlich werden.


💬 Menschen glauben KI zu oft – besonders in Deutschland

Laut einer Studie des World Economic Forum wird u.a. KI bis 2030 weltweit 92 Mio. Jobs ersetzen – aber 170  Mio. neue Jobs schaffen.

Der SchlĂŒssel: Transformation statt VerdrĂ€ngung.

Doch viele Menschen glauben KI-Systemen bedingungslos – besonders in Deutschland.
Ein echtes Problem, wenn das System dann mit 79 % Halluzinationsrate (GPT-4 Mini laut Benchmark) Dinge behauptet, die einfach nicht stimmen.


🔁 Warum automatisieren, wenn man delegieren kann?

Ich selbst nutze n8n und Àhnliche Tools in meinem Business, um Aufgaben zu automatisieren.
Aber: Blogartikel wie diesen schreibe ich nicht per Knopfdruck.

Warum?

Weil es hier nicht nur um Fakten geht – sondern um Haltung, Ton, Kontext und Humor.
Dinge, die ich als Mensch definiere. Ich gebe die Richtung vor. Ich wÀhle Beispiele. Ich verlinke auf andere passende Artikel.
Was ChatGPT ĂŒbernimmt, ist das Ausformulieren – nicht das Denken.

Es wÀre auch absurd, sich zu schÀmen, weil man ein gutes Werkzeug nutzt.
Niemand belÀchelt einen Architekten, weil er CAD verwendet.


✂ TL;DR

  • KI wird Jobs verĂ€ndern, nicht vernichten

  • Besonders repetitive TĂ€tigkeiten sind betroffen

  • Kreative Berufe sind (noch) relativ sicher

  • Halluzinationen sind ein echtes Problem – besonders in sensiblen Bereichen

  • Automatisierung lohnt sich – vor allem mit Tools wie n8n

  • Menschliche FĂŒhrung bleibt unverzichtbar

  • KI ersetzt keine Gedanken – sie setzt sie nur um

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